Freitag, 20. Juli 2007

北京东岳庙 Dongyue Tempel

Alexsan ist noch auf Reise und ich kann in aller Ruhe Tempelchen anguggen und in der Stadt rumtigern.
lecker Litschi Joghurt

Erstes Ziel ist der Dongyue Tempel. Er beinhaltet hunderte von lebensgrossen bemalten Figuren, die die einzelnen „Departments“ des Taoismus aufzeigen. Als ich den Vorhof betrete werde ich von den vielen Besuchern mit grossen Augen angestarrt. Nun, ohne jede Überheblichkeit, nach einer Woche Beijing gewöhnt man sich daran. So verwundert war ich auch nicht als mich der erste Mann mittleren Alters um ein Foto bat. Vor den Treppen stellte er sich neben mich und versuchte so gut wie möglich ein gerades Kreuz zu bewahren um mir wenigstens bis zur Schulter zu gehen. Dies löste eine richtige Kettenreaktion aus: Dann wollte der Freund des Mannes ein Bild, seine Frau und plötzlich war da eine ganze Schulklasse! Ich war umringt von kleinen Kindern mit grossen leuchtenden Mandelaugen und strahlenden Lächeln, die alle einzelne Potraits wollten. (oooh, zu denen konnt ich gar nicht nein sagen) Zwischendurch kam auch wieder einer der Männer und wollte noch ein Bild, aber diesmal stellte er sich 2 Stufen höher ^-^ Er verständigte sich mit Händen und Füssen – und die Kinder? In perfekt gesprochenen „How are you?“ „You’re tall.“ „You’re pretty“ und Where are you from?”versuchte ich mit meinem abenteuerlich betonten Laien Chinesisch zu antworten. „Do you know where Germany is?“ – sie schauen mich gross an, schütteln ehrlich den Kopf und beginnen zu lachen. Langsam erzähle ich ihnen von Europa und wie weit weg es ist, die Lehrerin ergänzt in Chinesisch. Mit einem gelungenen Gruppenbild als Abschluss (bin ich froh, dass sie das auch mit meiner Kamera gemacht hat- sonst hätte mir das ja keiner geglaubt!) kann ich endlich in den Tempel.
Wie das Mädchen rechts im Vordergrund hab ich mir Prinzessin Li Si aus den Jim Knopf Geschichten vorgestellt


Unjust Death Department(death caused by homicide, suicide and unexpected accidents)
Department of Halting Destruction of Living Beings
Punishment Department (to pay back evil with evil)

Beijing Folk Custom Museum is a window for you to know Beijing and to understand Beiijng



Wie schon bei allen anderen Sehenswürdigkeiten werde ich als Letzte rausgefegt (16.30Uhr ist aber auch echt früh). Vor dem Ostbergtempel verläuft eine der wenigen Strassen, die noch mit einem Kunsttor geschmückt ist. Laut meinem Marco Polo (ich mach hier mal Schleichwerbung, weil das Heftchen mal echt gut ist) gibt es einen schönen eineinhalbstündigen Stadtrundgang durch die Antiquitätengasse und das alte Peking. Aber erstmal was zu Essen suchen. Mein Magen, noch vom Vortag recht lädiert, bekam gedämpften Chinakohl mit Maronen vorgesetzt. Weil alle anderen Restaurants recht unhygienisch aussehen, hab ich mich für das Roasted Duck Restaurant entschieden. Da ist es zwar sauber, aber durch die Panorama Glasscheibe sehe ich die gerupften & gebrühten Gänse am Hacken hängen- sie werden nämlich mit Kopf serviert. „Do you really don’t want to order duck, miss ?“ werde ich gerade zum siebten Mal gefragt, „wo shi sushizhe“ versuch ich zusammenzubasteln- aber weder auf Chinesisch noch Englisch versteht man den Begriff „Vegetarier“.Jetzt ab zu Liulichang wo man sich mit Jadearmreifen, Tuscheblöcken, Kalligraphiepinseln, Kunstdrucken und sonstigen echten und gefaketen Antiquitäten eindecken kann. Gehandelt wird mit Hilfe eines Taschenrechner – den Feilschen ist Pflicht. Manchmal gelingt es mir richtig gut (zB ein silbernes Armkettchen von 35€ auf 5€ runterzukriegen), dann wieder weniger. Die Besitzer stehen vor ihren Läden „Come in! Look! Look!“ und Rikschafahrer buhlen um die Aufmerksamkeit jedes Passanten. Ein besonders aufdringliches Exemplar verfolgte mich die ganze Strasse hinunter, bis ich einen Verkäufer bat ihn doch bitteeeee wegzuschicken „want to look in my shop?“. Aaaah!! Und gleich der nächste anhängliche Rikschafahrer- der nächste aufdringliche Verkäufer – also mit gemütlich Bummeln ist da Essig. Es dämmert eh und ich mache mich auf den Heimweg- kurz vor Mitternacht kommt Alexsan aus Kunming an.

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